Parlamentarischer Abend des HanseBelt e.V. in Zusammenarbeit mit der IHK zu Lübeck und dem Regionalmanagement im Hansebelt
Ein starker Mittelstand mit vielen weltweit erfolgreichen „Hidden Champions“ prägt den wirtschaftlichen Erfolg und die Wachstumsdynamik im Hansebelt. Wichtige Zukunftsbranchen wie die Medizintechnik, Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft, Logistik und Tourismus sind die Treiber und Impulsgeber. Gründerfreundliche Hochschulen und zukunftsorientierte Projekte wie Gateway49 erleichtern Start-ups einen erfolgreichen Beginn. Mit der festen Anbindung nach Dänemark werden die Wege noch kürzer.
„Die dadurch entstehenden Chancen wollen wir nutzen, indem wir diese Faktoren weiter fördern. Unser großes Ziel ist die Stärkung unserer zukunftsfähigen und lebenswerten Region mit einer eigenen Marke. Das erreichen wir durch viele, kleine Schritte, die wir gemeinsam mit den Gebietskörperschaften und der regionalen Wirtschaft gehen“, sagte Hagen Goldbeck, Präses der IHK zu Lübeck, beim gemeinsamen Parlamentarischen Abend von IHK, HanseBelt e.V. und Regionalmanagement im Hansebelt in Kiel.
Rund 70 Teilnehmerinnen aus Bundes- und Landespolitik, Wirtschaft und Kreisen, unter ihnen Landtagsvizepräsidentin Annabell Krämer und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, waren der Einladung gefolgt, um sich über die wirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen der Region zwischen Elbe und Fehmarnbelt zu informieren und zu diskutieren. „Um die Regionalentwicklung in allen Belangen auf ein stabiles Fundament zu stellen, müssen wir in der nächsten Förderperiode des Regionalmanagements mit den höchst engagierten Partnern langfristige Organisationsmöglichkeiten aufbauen“, sagte der Präses im Hinblick auf die für 2024 anstehende Verlängerung der Landesförderung für das Regionalmanagement.
Dr. Henning Görtz betonte in seiner Funktion als Co-Vorsitzender der Lenkungsgruppe des Regionalmanagements im Hansebelt und Landrat des Kreises Stormarn die Besonderheit der engen Kooperation zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft, die keinesfalls selbstverständlich sei und die es in dieser Form kein zweites Mal gebe. Dr. Astrid Bednarski, Vorstandsvorsitzende des HanseBelt e.V., stellte heraus, wie wichtig es wäre, den Hansebelt mit Blick auf die Fertigstellung der Belt-Querung zur wirtschaftlich florierenden Region zwischen den Metropolen Hamburg und Kopenhagen zu entwickeln. „Damit das Gebiet nicht zu einer Transitregion mutiert, müssen wir schon jetzt vor allem die Voraussetzungen in der Infrastruktur schaffen“, appellierte sie an die Politiker und betonte zugleich das landespolitische Interesse an dieser Entwicklung. Dazu gehöre es auch, die Ausweisung und Entwicklung von Gewerbeflächen, grenzüberschreitende Kooperationen und die Zusammenarbeit in der Wissenschaft zu fördern.
Wie die Region zwischen Fehmarn und Hamburg konkret wirtschaftlich profitieren könnte, stellte Wirtschaftsminister Madsen dar. Um sich ein Bild von dem zu machen, was auf den Norden zukäme, berichtete er über den grenzüberscheitenden Arbeitsmarkt in Kopenhagen/Malmö. Dort würden viele Pendler im jeweiligen Nachbarland arbeiten. Auch das Legoland im dänischen Billund habe von der Eröffnung der Öresund-Brücke und der Schnellverbindung zwischen Dänemark und Schweden profitiert und einen enormen Anstieg schwedischer Gäste verzeichne. Diesen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen Dänemark und Schweden sollte Schleswig-Holstein als Vorbild nehmen.
„Schon jetzt ist der Hansebelt die Region mit dem höchsten wirtschaftlichen Mehrwert in Schleswig-Holstein. Das wird er in Zukunft auch bleiben“, stellte Madsen heraus. Es gelte, den Wohlstand durch weiteres Wachstum zu erhalten, dafür sei ein Ausbau der Infrastruktur erforderlich. Dafür erwarte er mehr Pragmatismus von allen Beteiligten. Für ihn gehöre es daher dazu, den Begriff „Hidden“ aus „Hidden Champions“ zu streichen, denn diese Unternehmen bräuchten sich nicht zu verstecken.